Vermutlich hast du dein Unternehmen mitten im Jahr gegründet. Jetzt neigt sich das Jahr dem Ende zu, und dein Unternehmen besteht seit wenigen Monaten. Vielleicht war diese Zeit geprägt von hohen Aufwendungen und wenigen Gewinnen – das ist ganz normal bei einer Firmengründung. Doch wie wirkt sich das auf deine Steuererklärung aus? Keine Sorge: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die dir sogar steuerliche Vorteile bringen können.
Ein Geschäftsjahr umfasst in der Regel zwölf Monate, die oft mit dem Kalenderjahr (1. Januar bis 31. Dezember) identisch sind. Du kannst den Abschluss aber auch auf einen anderen Monat legen, um beispielsweise saisonale Schwankungen besser abzubilden.
Beachte dabei, dass Fristen für Sozialversicherungen, Lohnausweise und Mehrwertsteuer (MWST) immer am Kalenderjahr ausgerichtet sind. Eine abweichende Regelung sollte daher gut überlegt sein.
Tipp: Leg dein buchhalterisches Geschäftsjahr schon bei der Gründung fest – das erspart dir später zusätzlichen Aufwand.
Geschäftsgründung: So richtest du deine Buchhaltung ein
Im ersten Geschäftsjahr hast du die Möglichkeit, vom regulären Geschäftsjahr abzuweichen. Dabei kannst du zwischen zwei Optionen wählen:
Die maximale Dauer eines langen Geschäftsjahres variiert je nach Kanton zwischen 15 und 23 Monaten. Den Antrag stellst du in deiner Steuererklärung, meist auf der letzten Seite unter „Bemerkungen“. Ein Beispiel für den Antrag könnte lauten:
„Antrag auf ein verlängertes Geschäftsjahr von [Datum] bis [Datum]“.
Deine Checkliste für den Jahresabschluss
Ein langes Geschäftsjahr kann dir zahlreiche steuerliche und buchhalterische Vorteile bieten:
Beispiel:
Gründung am 1. Mai 2024:
Tipp: Ein Langjahr lohnt sich häufig, da du die Kosten für einen zusätzlichen Jahresabschluss sparst und die Steuerbelastung optimieren kannst.
Wichtig: Informiere dich bei den Steuerbehörden deines Kantons, welche Regelungen für die Dauer des ersten Geschäftsjahres gelten. Die Entscheidung für ein langes Geschäftsjahr solltest du frühzeitig treffen und den Behörden mitteilen.
Entscheidest du dich für ein Langjahr, erstellst du die Steuererklärung für die gesamte Periode. Das spart Aufwand, da du den Jahresabschluss nur einmal machen musst. Beachte jedoch folgende Punkte:
Tipp: Wenn du deine Zahlen analysierst, bedenke, dass ein verlängertes erstes Geschäftsjahr nicht direkt mit einem regulären Jahr vergleichbar ist. Achte auf eine saubere Abgrenzung.
Die MWST im Griff? Diese 10 Punkte müssen KMU beachten
Sozialversicherungs-Kennzahlen für die Lohnbuchhaltung
Was gehört in eine Jahresrechnung?
Neben der Wahl des Geschäftsjahres gibt es weitere Möglichkeiten, um deine Steuerbelastung zu optimieren:
So sparst du Steuern - Expertentipps für Selbstständige