Wer sich selbstständig macht, steht oft vor Herausforderungen – vor allem, was die finanzielle Gestaltung betrifft. Mit der richtigen Strategie kannst du jede Menge Steuern sparen und dein Unternehmen bleibt nachhaltig auf Erfolgskurs. Hier zeigen wir dir neun Möglichkeiten, wie du Unternehmenssteuern clever optimierst.
Die Wahl der Gesellschaftsform beeinflusst nicht nur die Steuerbelastung, sondern auch die finanzielle Basis deines Unternehmens. Ob Einzelunternehmerin oder GmbH, deine spezifischen Ziele und das Wachstum deines Unternehmens sind entscheidend. Gerade für wachsende Betriebe, die künftig Mitarbeitende einstellen möchten, ist es ratsam, eine steuerlich günstige Struktur zu schaffen. Ein Vergleich der Steuerbelastung bei unterschiedlichen Einkommensspannen hilft, die beste Wahl zu treffen.
Wir empfehlen daher, dich von einer Treuhänderin oder einem Treuhänder beraten zu lassen. Im Nachfolgenden ein kurzer Überblick über die gängigsten Gesellschaftsformen in der Schweiz und ihre steuerlichen Chancen und Risiken:
Als Einzelunternehmerin oder -unternehmer bist du persönlich für alle Schulden und Verpflichtungen deiner Firma verantwortlich. Das heisst: Deine Gewinne werden gemeinsam mit deinem übrigen Einkommen besteuert, es wird nicht zwischen privatem und geschäftlichem Vermögen unterschieden.
Hier beschränkt sich die Haftung auf das Eigenkapital. Die Gewinne werden gesondert mit einem festen Satz besteuert, der von Kanton zu Kanton variiert. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Ein oft genannter Nachteil ist die wirtschaftliche Doppelbesteuerung: Der Unternehmensgewinn wird einmal auf Unternehmensstufe besteuert und ein zweites Mal bei der Dividendenauszahlung an den Gesellschafter oder die Gesellschafterin. Berücksichtigst du aber alle Faktoren wie beispielsweise Sozialversicherungsleistungen sowie Steuersätze des Firmenstandortes und Wohnsitzes, kann die Auszahlung einer Dividende durchaus steuerlich attraktiv sein.
Wähle die richtige Rechtsform bei der Firmengründung
Bei einer GmbH oder AG unterliegen Lohn und Gewinn einer Besteuerung: Der Lohn wird bei der Einkommenssteuer erfasst, der Gewinn bei der Firma als Gewinnsteuer. Dabei legen Gemeinden und Kantone innerhalb des gesetzlichen Rahmens ihre Steuersätze selbst fest. Für dich bedeutet das: Der Standort kann massgeblich zur Steuersenkung beitragen. Von Briefkastenfirmen raten wir ganz klar ab.
Der Vorsteuerabzug ist ein leistungsstarkes Instrument zur Steueroptimierung. Ist dein Unternehmen für die Mehrwertsteuer registriert, kannst du diese auf Geschäftsausgaben zurückfordern. Dies kann erheblich dazu beitragen, deine Steuerbelastung zu reduzieren. Einige Situationen erfordern allerdings die besondere Aufmerksamkeit:
Stelle sicher, dass du alle relevanten Belege aufbewahrst und ordnungsgemäss dokumentierst, um den Vorsteuerabzug zu nutzen. Mit der Unterstützung einer Buchhaltungs-Software ist es einfacher, unnötige Steueraufrechnungen zu vermeiden.
Die MWST im Griff? Diese 10 Punkte müssen KMU beachten
Die sorgfältige Optimierung deiner Betriebsausgaben ist ein Schlüssel zur Steuereinsparung. Neben einer guten Budgetplanung haben sich folgende Strategien bewährt:
Auch der Jahresabschluss bietet Sparpotenzial: Das Gesetz erlaubt die Bildung von «Stillen Reserven», wie
Bewertungsgrundsätze beim Jahresabschluss einfach erklärt
Die Steuergesetze und -vorschriften sind komplex und ändern sich regelmässig. Um zu vermeiden, unnötig Steuern zu zahlen, ist es ratsam, eine erfahrene Fachperson zu konsultieren. Sie können weitaus mehr, als nur die Steuererklärung deines Unternehmens ausfüllen: Treuhänderinnen und Treuhänder bewerten deine individuelle Situation und entwickeln eine massgeschneiderte Steuerstrategie, die genau deinen Bedürfnissen entspricht.
Treuhandliste: diese Treuhand-Expertinnen und Experten kennen sich mit KLARA bestens aus
Einzahlungen in die Säule 3a sind besonders wertvoll, da sie steuerlich abziehbar sind und für die Altersvorsorge genutzt werden können. Der jährliche Maximalbetrag für die Säule 3a beträgt CHF 7’056 für Angestellte und CHF 35’280 für Selbstständige ohne Pensionskasse. Tipp: Mit mehreren Vorsorgekonten sicherst du dir Flexibilität beim Bezug in der Pension.
Mit einer betrieblichen Vorsorgelösung (z.B. 2. Säule) lassen sich steuerlich absetzbare Beiträge leisten. Freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse bieten zusätzliche Vorteile und verringern die Steuerlast. Diese Beiträge sind oft auch bei der Pensionierung steuerlich günstiger.
Mit diesen Strategien steuerst du als Selbstständiger sicherer und effizienter durchs Steuerjahr. Denke daran, dass Steueroptimierung ein kontinuierlicher Prozess ist – regelmässige Überprüfungen und Anpassungen lohnen sich langfristig.