«Die Unternehmensgründung ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden»

In der Schweiz ist es relativ einfach, ein Unternehmen zu gründen. Wie hat sich die Coronakrise auf die Neugründungen ausgewirkt? Sind die Unternehmer vorsichtiger geworden?

Vielleicht hat die Krise bei einigen Neugründern zu einer zeitlichen Verzögerung geführt. Die Gründung erfolgt nun vor allem in der zweiten Jahreshälfte. Aber ich denke, bis Ende Jahr wird sich die Zahl der Neugründer nicht wesentlich von den Vorjahren unterscheiden. Die Unternehmensgründung ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Aber Risiken kann man managen. Wenn man frühzeitig einen Experten hinzuzieht, kann die Aussensicht helfen, Risiken zu erkennen.

«Die aktuellen Herausforderungen gaben der Digitalisierung einen mächtigen Schub.»

Sascha Eisenecher, Treuhandexperte HelloNina

HelloNina wurde von BDO gegründet, um den Schweizer KMU und Start-Ups eine digitale Beratungsplattform zu bieten. Was hat die BDO dazu bewegt?

BDO hat frühzeitig erkannt, dass sich mittelfristig viele Prozesse digitalisieren und auf einen Online-Kanal verlagern werden. Auch die Beratung wird von der Digitalisierung nicht verschont. Doch in der Beratung ist die persönliche Beziehung ein entscheidender Erfolgsfaktor. Diese persönliche Beziehung muss jedoch meines Erachtens nach bei einer digitalen Beratungsplattform nicht zu kurz kommen. Mit HelloNina hat BDO frühzeitig ein «Innovation Lab» für digitale Lösungen geschaffen.

Stichwort Digitalisierung: Schweizer Firmen gelten eher als zurückhaltend, wenn es um den Einsatz von digitalen Tools geht. Folgt 2020 ein Umdenken?

Ich denke, die ganzen Herausforderungen rund um Covid-19 haben dem Thema «Digitalisierung» nochmals einen mächtigen Schub gegeben. Unternehmen, welche die Digitalisierung bereits vorher vorangetrieben haben, hatten rascher die Möglichkeit auf digitale Prozessabwicklung und auf neue, digitale Zusammenarbeitsmodelle umzusteigen.