Warum jedes KMU eine Liquiditätsplanung braucht – inkl. Excel Vorlage

3 Min
06.06.2024 16:23:08

KMU nehmen sich selten die Zeit, eine umfassende Liquiditätsplanung zu erstellen. Gerade für kleinere Unternehmen ist diese jedoch ein unverzichtbares Instrument zur Sicherstellung der finanziellen Stabilität. Dieser Artikel erklärt, wie eine effektive Liquiditätsplanung erstellt wird, und enthält eine praktische Excel Vorlage.

In einer Liquiditätsplanung wird festgelegt, aus welchen Quellen liquide Mittel stammen und für welche Ausgaben sie eingeplant sind. Dies verdeutlicht, wann welche Gelder benötigt werden, um anfallende Kosten zu decken. Eine frühzeitige Erkennung potenzieller Engpässe ist ebenfalls entscheidend: Was passiert, wenn ein Engpass auftritt? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um dringend benötigtes Geld zu beschaffen?

Wofür braucht du eine Liquiditätsplanung?

KMU haben oft Schwierigkeiten, ihre verfügbaren flüssigen Mittel zu überblicken und zu verfolgen, wohin das Geld geflossen ist. Auch Fragen zur Rückzahlung langfristiger Finanzierungen und zum Umgang mit wirtschaftlichen Abschwüngen oder großen Anschaffungen stellen Herausforderungen dar. In der heutigen von Unsicherheiten geprägten Wirtschaftslage, einschließlich der COVID-19-Pandemie, geopolitischen Spannungen und Inflation, ist eine robuste Liquiditätsplanung wichtiger denn je. Diese hilft in unsicheren Zeiten resilient zu bleiben. 

Wie erstelle ich eine richtige Liquiditätsplanung?

Eine Liquiditätsplanung erstellst du am besten am Jahresende oder zu Beginn des Jahres. In der Jahresübersicht, die in Monate unterteilt ist, wird ersichtlich, wann du eine Investition tätigen kannst, wann du Geld auf die Seite legen solltest und wann du eventuell sogar eine Finanzierung benötigst. Heutzutage erleichtern smarte Softwarelösungen wie KLARA Budget die Erstellung und Verwaltung der Liquiditätsplanung erheblich. Diese Tools bieten Echtzeitdaten und ermöglichen präzisere Vorhersagen.

Die Liquiditätsplanung baust du wie folgt auf:

  • Aufführung des Geldflusses für das gewünschte Jahr
  • Erträge
  • Ausgaben

Die Erträge und Ausgaben unterteilst du gemäss ihrer buchhalterischen Zuweisung.

Dein KMU hat Erträge aus dem «Warenhandel» und Erträge aus «Dienstleistungen». Dem gegenüber führst du zuerst die Fixkosten (zum Beispiel die Miete), danach die variablen Kosten (zum Beispiel Materialeinkauf, Marketing, Weiterbildung) auf. Auch die Personalkosten dürfen nicht vergessen werden. Wichtig ist, dass die Zahlen in dem Monat eingetragen sind, in dem die Rechnungen bezahlt werden, d. h. wenn das Geld fließt.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung

Am 15. Januar verkaufst du Waren im Wert von CHF 15'000.–. Das Zahlungsziel beträgt 30 Tage, was bedeutet, dass diese CHF 15'000.- erst im Februar in die Liquiditätsplanung aufgenommen werden und nicht im Januar. Ebenso verfährst du mit deinen Lieferantenrechnungen. Diese Einnahmen minus Ausgaben ergeben eine Zwischensumme: «Total Geschäftstätigkeit».

Nun werden die Investitionen aufgeführt. Wird betriebliches oder immaterielles Anlagevermögen angeschafft, ist es wichtig zu wissen, wann die erste Zahlung getätigt wird und wann die Schlusszahlung erfolgen muss. Zum Beispiel könnte die erste Zahlung bis Ende März 70% betragen und die restlichen 30% nach Abschluss der Montage Ende Juli.

Gibt es eine Finanzanlage, die getätigt wird? Diese Kosten werden pro Monat von der Summe der Geschäftstätigkeit abgezogen oder dazugerechnet (falls ein Verkauf aus dem Anlagevermögen erfolgt). Von dieser Zwischensumme werden nun eventuell weitere Finanzierungstätigkeiten abgezogen. Beispiel: Du musst ein langfristiges Darlehen zurückzahlen oder eine Auszahlung der Dividenden (Gewinnausschüttung an z.B. Aktionäre) steht an.

Das Total ergibt den «Total Mittelfluss» und zeigt, wie die Liquidität zu- oder abnimmt. Wichtig ist natürlich, dass die Liquidität am Anfang der neuen Periode sauber eingetragen wird.

Mehr Flexibilität und Kontrolle 

Natürlich besteht die Möglichkeit, dass sich eine Lieferantenzahlung verzögert, ein großer Betrag eines Kunden erst später bezahlt wird oder du ein großes Projekt mit der entsprechenden Summe erst später (ein)gerechnet hast. Keine Sorge: All diese Zahlen kannst du eintragen, verschieben und bei Bedarf ändern und konkretisieren. Wichtig dabei ist, dass du immer ein Auge auf die flüssigen Mittel und den effektiven Anfangsbestand auf dem Firmenkonto hast und nicht vergisst, die Liquiditätsplanung bei Bedarf anzupassen. Unsere Finanzsoftware erleichtert diese Flexibilität durch Echtzeit-Updates und Anpassungsmöglichkeiten.

Extra Tipp: Risikovorsorge

Es ist wichtig, verschiedene Szenarien in die Liquiditätsplanung einzubeziehen. Beispiele hierfür sind plötzliche Umsatzrückgänge, unerwartete Ausgaben oder die Notwendigkeit kurzfristiger Kredite. Indem du diese Szenarien in deine Planung integrierst, kannst du besser auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren und die finanzielle Stabilität deines Unternehmens sichern. Halte stets einen finanziellen Puffer bereit, um auf unvorhersehbare Ereignisse vorbereitet zu sein. So kannst du Risiken minimieren und finanzielle Engpässe frühzeitig erkennen und bewältigen.

Vermeide Fehler & achte besonders auf diese Punkte:

  • Vergiss Kleinbeträge nicht.
  • Berücksichtige die Mehrwertsteuer (Vorsteuer und Umsatzsteuer).
  • Denke an Ausgaben für private Bedürfnisse wie Krankenversicherung, Miete und Verpflegung.
  • Vergiss langfristige Verpflichtungen nicht (Schuldenrückzahlungen, langfristige Vereinbarungen, Investitionen).
  • Bedenke, dass Kunden oft verspätet zahlen, und plane nicht mit einem schnellen Zahlungseingang.
  • Sei realistisch und erstelle ein Worst-, Base- und Best-Case-Szenario.
  • Passe deine Planung regelmäßig an (wöchentlich oder monatlich).

Wir unterstützen dich bei der Erstellung deiner Liquiditätsplanung!

Eine Liquiditätsplanung von Grund auf zu erstellen, kann sehr zeitaufwändig sein. KLARA bietet dir ein kostenloses Excel Vorlage, mit dem du sofort starten und viel Zeit sparen kannst.

{}