Finanzplanung für Start-ups – inkl. gratis Excel-Vorlage

4 Min
30.11.2023 06:30:00

Finanzielle Risiken rechtzeitig zu erkennen und Engpässe zu meistern, sind für jedes Unternehmen essenziell – und für Start-ups eine besondere Herausforderung: Ohne Vorjahreszahlen basiert die Budgetierung in der Gründungsphase oft auf Annahmen. Doch trotz dieser Unsicherheiten ist ein durchdachter Budgetplan unverzichtbar. Denn mehr als nur eine finanzielle Projektion, ist er ein strategisches Instrument, um deine geschäftlichen Ziele zu erreichen.

Um dir den Einstieg in die Liquiditätsplanung zu erleichtern, erfährst du hier von unserem Treuhänder, wie du dabei am besten vorgehst, erhältst Tipps und obendrauf noch eine kostenlose Budgetplan-Vorlage speziell für Neugründende.

Entdecke hier, wie du auch als etabliertes Unternehmen deine Finanzen optimal managst.

Einfache Budgetplanung für den Start

Die Grundlage für dein erstes Budget legst du fest, indem du Mindestumsatz und den angestrebten Gewinn ganz pragmatisch schätzt. Dazu brauchst du nur einige wenige zentrale Angaben:

  • Verkaufspreise: Was werden deine Produkte oder Dienstleistungen kosten?
  • Einkaufspreise: Wie viel musst du für deine Produkte oder Dienstleistungen ausgeben, um sie anbieten zu können?
  • Fixkosten: Regelmässige Ausgaben, die unabhängig davon abfallen, wie viel du verkaufst. Z. B. Miete, Versicherungen oder Löhne für Mitarbeitende.

So schätzt du den Bruttogewinn

Nehmen wir an, du führst ein Handelsgeschäft und verkaufst Möbel. Du planst, diese im Durchschnitt für CHF 1'000 zu verkaufen, während der Einkauf dich durchschnittlich CHF 600 kostet. Daraus ergibt sich ein Bruttogewinn von CHF 400 pro Möbelstück, bzw. 40 % Bruttogewinnmarge:

  CHF 1'000 Verkaufspreis 100 %
- CHF 600 Einkaufspreis 60 %
= CHF 400 Bruttogewinn 40 % (Bruttogewinnmarge)

 

So schätzt du deinen Zielumsatz

Der Zielumsatz deckt deine Fixkosten und bringt dir darüber hinaus noch Gewinn ein. Um ihn zu ermitteln, musst du deine Fixkosten durch deine Bruttogewinnmarge teilen. Mit dem gleichen Beispiel von vorhin und bei monatlichen Fixkosten von CHF 15'000 sieht die Rechnung folgendermassen aus:

CHF 15'000 40 % = CHF 37'000

Tipp: Um die 40 % zur Berechnung in eine Dezimalzahl umzuwandeln, teile sie durch hundert:
40 100 = 0,4
→ CHF 15'000 0,4 = CHF 37’500

 

Detaillierte Budgetplanung für die Unternehmensgründung

Eine detaillierte und realitätsnahe Budgetierung bildet die Grundlage für dein neu gegründetes Unternehmen. Ein gut strukturiertes Budget besteht aus drei Kernbereichen:

  1. Betriebsbudget: Hier listen wir alle erwarteten Einnahmen und Ausgaben auf. Es spiegelt den laufenden Geschäftsbetrieb wider und umfasst alle operativen Kosten.
  2. Investitionsbudget: Dieses Budget ist für die Finanzierung von Wachstum und Expansion gedacht. Es beinhaltet Ausgaben für Anlagen, Ausrüstung oder Marketingmaßnahmen, die das Geschäft voranbringen.
  3. Finanzbudget: Es zeigt den Gesamtkapitalbedarf auf und stellt sicher, dass ausreichend Mittel für die Aufrechterhaltung der Liquidität vorhanden sind.

Im Gegensatz zu einem länger bestehenden Unternehmen kannst du bei der Neugründung zur Planung keine Zahlen aus dem Vorjahr heranziehen. Ohne diese Daten basiert deine Planung auf Schätzungen. Deshalb ist es entscheidend, verschiedene Szenarien zu entwickeln – von pessimistisch bis optimistisch –, um für verschiedene Zukunftsbilder gewappnet zu sein. Ein Exit-Szenario hilft dir, Notfallpläne für unvorhergesehene Situationen parat zu haben. Ziehe zudem die Schlüsselpersonen in deinem Unternehmen mit ein, um verschiedene Perspektiven zu integrieren und die Akzeptanz im Team zu fördern.

 

Tipps zur Budgetschätzung für neue Unternehmen

Ohne Finanzdaten aus vorangegangenen Jahren kannst du mit diesen Möglichkeiten das Budget abschätzen:

  • Marktforschung: Die Analyse von Marktvolumen, Zielgruppen, Wettbewerb und Preissetzung hilft dir, realistische Annahmen über potenzielle Einnahmen zu treffen.
  • Kapitalbedarf für Startphase bestimmen: Dazu gehören Investitionen und Betriebskapital, das benötigt wird, bis das Unternehmen Cashflow-positiv wird.
  • Kostenstruktur erstellen: Als Start-up ist eine klare Vorstellung deiner Kostenstruktur wichtig. Dazu gehören neben den Fixkosten, die variable Kosten, die direkt mit der Leistungserstellung verbunden sind. Auch Startkosten, wie etwa die Anschaffung von Anlagen und Material oder Kosten für Marketing und Markteinführung gilt es zu berücksichtigen.
  • Cashflow-Prognose erstellen: Sie bildet alle voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben über die Zeit ab und stellt so sicher, dass das Unternehmen zu jedem Zeitpunkt zahlungsfähig ist.
  • Preisstrategie festlegen: Eine gute Preisstrategie deckt nicht nur die Kosten, sondern berücksichtigt auch Wettbewerbsfaktoren und Kundenwert. Reflektiere die Strategie in deinem Finanzplan.
  • Beratung: Ziehe, wenn möglich, externe Fachleute hinzu, um die Budgetplanung zu überprüfen. Sie können wertvolle Einsichten und Feedbacks geben.

Strategien zur Budgetkontrolle

Ein strukturierter Überwachungsmechanismus mit Frühwarnindikatoren ist entscheidend, um die Liquidität deines Start-ups auf Kurs zu halten. Solche Indikatoren können beispielsweise ein minimaler Cashflow-Wert sein, bei dessen Unterschreitung du umgehend Kostenanpassungen vornehmen musst. Ein weiterer solcher Indikator können Abweichungen der tatsächlichen Umsätze von Prognosen sein, die auf Marktveränderungen hindeuten.

Wichtig ist zudem, ein Dashboard zu nutzen, das dir wichtige Finanzkennzahlen übersichtlich darstellt. Monatliche Budget-Reviews helfen dir, Trends zu erkennen und proaktiv zu steuern, statt nur auf Herausforderungen zu reagieren.

Extratipp: Ein Budget ist kein statisches Dokument. Gerade bei der Firmengründung ist es wichtig, flexibel zu bleiben, das Budget regelmässig zu überprüfen und anzupassen.

 

Das richtige Tool macht deine Finanzplanung einfacher

Mit entsprechenden Softwares kannst du auch ohne Fachkenntnisse einen Budgetplan erstellen. Übersichtliche Dashboards und Analysen machen es zudem einfacher, die Kontrolle über das Budget zu behalten und Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

KLARA Budget beispielsweise kannst du direkt an deine Buchhaltung anbinden. Dadurch hast du stets aktuelle Zahlen und siehst, ob sich dein Unternehmen gemäss Plan entwickelt. Besonders praktisch: Auch ohne Vorjahreswerte lässt sich mit KLARA ein Budgetplan erstellen. Das Programm führt dich Schritt für Schritt durch den Prozess

Kostenlose Excel-Vorlage: Deine Starthilfe für die Budgetplanung

Möchtest du erst einmal manuell arbeiten und ein Gefühl für deine Finanzen bekommen? Für den Einstieg haben wir für dich eine Excel-Vorlage erstellt, die dir als Grundgerüst dient und dir dabei hilft, die ersten Schritte in der Finanzplanung zu setzen.

 

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