Warum sich Online-Marketing für alle Unternehmen lohnt – Interview mit Stefan Flück

2 Min
20.04.2021 08:00:00

Swisspreneur veröffentlichte in Zusammenarbeit mit KLARA eine fünfteilige Podcast-Serie mit Fokus auf Schweizer KMU. Wir fassen die Gespräche hier für dich zusammen und picken die spannendsten Leckerbissen heraus. Zum zweiten Gespräch luden wir Stefan Flück ein, Gründer und CEO von Appentura, einem Anbieter von Erlebnis-Überraschungsgeschenken.

Das Berner Startup Appentura setzt fast ausschliesslich auf Online-Marketing. Denn, so Stefan, offline ist aufwendiger, teurer und lässt sich weniger gut testen. Man merkt, inzwischen kennt er sich bestens mit dem Thema aus. Aber auch er musste ausprobieren und Fehler machen, um herauszufinden, was wirklich zu Resultaten führt. Im Interview gibt er Tipps, damit du aus seinen Fehlern lernen kannst und für deine Firma den optimalen Einstieg ins Online-Marketing findest.

Wann passt es zum Unternehmen oder Produkt, online präsent zu sein und Online-Werbung zu schalten?

Ich wüsste niemanden, für den es nicht sinnvoll wäre. Da es möglich ist, gezielt lokal zu werben, profitiert sogar ein kleiner Quartierladen davon. Selbst ein Handwerker muss irgendwann auf online umsteigen, sei es zunächst auch nur mit einer einfachen, aber vernünftigen Webseite sowie hin und wieder einigen Anzeigen. Wer es verpasst, hat früher oder später ein Problem. Alleine deshalb, weil immer mehr Menschen online nach Handwerkern suchen. Aber auch Features wie Online-Terminbuchungen werden zunehmend wichtiger.

 

Stefan Flück

«Offline-Werbung ist aufwendiger, teurer und lässt sich weniger gut testen als Online-Werbung
Stefan Flück, Appentura

 

Wie testet ihr, welche Anzeigen funktionieren? Kannst du Tipps geben, die jemand für sein eigenes Business umsetzen kann?

Wir schalten Kampagnen mit verschiedenen Anzeigen-Gruppen, um zu sehen, welches Keyword funktioniert. Mit diesem machen wir dann eine separate Gruppe mit entsprechenden Anzeigen und Landingpages. Denn wir haben bald gemerkt, wie wichtig es ist, dass die Nutzer beim Anklicken der Werbung auf eine inhaltlich dazu passende Seite, eben die Landingpage, geschickt werden. Auch die Platzierung spielt eine grosse Rolle – es gibt Anzeigen, die funktionieren beispielsweise besser in Storys, andere im Feed.

Woran erkennt ihr, was funktioniert?

Indem wir die Kennzahlen auswerten. Dabei achten wir besonders auf Klickrate, Klickpreis und den «Return on Advertising Spend», also die Rentabilität der Werbeausgaben. Ausserdem ist das Nutzerverhalten auf der Webseite entscheidend. Wie viel Zeit sie auf der Seite verbringen, wie viele Seiten sie sich ansehen und die Absprungrate (wenn jemand die Seite wieder verlässt, ohne etwas gekauft zu haben). Sind diese Zahlen gut, findet meistens auch ein Kauf statt.

Was machen Unternehmen deiner Meinung nach häufig falsch, wenn sie mit Online-Marketing beginnen? Gibt es gängige Fehler, die man vermeiden könnte?

Manchmal sehe ich tatsächlich typische Anfängerfehler. So sah ich zum Beispiel kürzlich auf Instagram eine Anzeige von einem Kiosk in Einsiedeln. Ich war noch nie in Einsiedeln. Es ist sicher schön dort, aber nur wegen des Kiosks fahre ich nicht dahin. Man sollte also schon darauf achten, wo befinden sich meine Kunden, wo wohnen sie oder wo bewegen sie sich. Das sind die absoluten Grundlagen.

Erstaunlich ist auch, dass nur wenige Unternehmer Daten von verschiedenen Quellen verbinden. Sie sehen sich lediglich den Klickpreis an, der vielleicht 19 Rappen beträgt. Super, denken sie, damit holen wir wahnsinnig viele Leute auf die Website! Ja, sicher, aber die Absprungrate liegt dann womöglich bei 90 Prozent. Ausserdem lohnt es sich, verschiedene Platzierungen auszuprobieren, beispielsweise mit einem A/B-Test. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist es auf jeden Fall vernünftig, mit einem Marketing-Experten zu arbeiten.

Den vollständigen Podcast, in dem Stefan Flück über Appentura spricht, wie er die Geschäftsidee entwickelte sowie über seinen Auftritt bei «Die Höhle der Löwen», kannst du hier hören.

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